Dietfurt bei treuchtlingen und die dietfurter staunzn

Geschichten und Geschichtchen

Weiße Jungfrau als Schatzwächterin
Ein großer Schatz, so berichtet Heimatforscher Redenbacher im Jahr 1844, soll in den Ruinen eines alten Schlösschens, des Birkemers Häuslein genannt, bei Dietfurt verborgen liegen. Dieser soll von einer Weißen Jungfrau, die unter dem Namen "gespenstische Schlüsseljungfrau" in der ganzen Gegend bekannt ist, gehütet werden. Das Birkemer Häuschen, oder auch Birkenhäusle, ist heute leider nicht mehr zu sehen. Es stand ursprünglich im Hungerbachtal, neben der heutigen Bundesstraße 2 nahe der Abzweigung zu Gut Hürth.

Nürnbergern wurde die Hand abgehackt
Auch von Räubern und Wegelagerern berichtet die Dietfurter Geschichte. So von den Untaten eines bösen Thomas von Absbert, einem Raubritter, der aus Rachsucht gegen die Nürnberger und die Städter überhaupt jedem gefangenen Nürnberger die Hand abhauen ließ. Auch einem Arzt aus Wien soll der Wilde bei Altheimersdorf "schändlich dessen Hand abhauen lassen". Die ins Dorf sprengende Raubritterhorde soll außerdem am Wirtshaus "Zur Post", das ja heute noch steht, einen Augsburger Boten und einen weiteren Fremden erstochen haben. Wann sich das Ganze abspielte, ist nicht mehr genau bekannt, vermutlich aber im 17. Jahrhundert.

Rastplatz für Zeitgeschichte
Der Schwedenkönig Gustav Adolf kam im Jahr 1632 durch Dietfurt. An der Nord-Süd-Hauptroute musste jeder durch dieses Nadelöhr. Aus der Nachricht eines Pappenheimer Landvogts ist belegt, das der Feldherr im Gasthaus "Zur Post" sein Frühstück eingenommen hat. Ein weiterer berühmter Name ist Martin Luther, der im nahen "Lutherhaus" am Rutzenhof übernachtet und auch in Dietfurt gerastet haben soll.

Früher gab's hier Weinbau
Wie in vielen Orten wurde auch in Dietfurt früher Wein angebaut. Belegt ist das schon allein durch den Flurnamen Weinberg. Weiterer Beleg ist eine Aufzeichnung aus dem Jahr 1214: "Hie hebt sich an die Weinsteuer: Der Meierhof zu Dietfurt gibt 30 Pfennig. Ein anderer Hof 16 Pfennig, noch ein Hof 16 Pfennig. Item daselbst sind 5 Huben, von denen gibt jede 15 Pfennig. Außerdem geben zwei Gütlein jedes 8 Pfennig." Damals erhielt man für drei Pfennige eine ans, für 16 Pfennige ein Schweinchen. Aus diesen Aufzeichnungen kann man schließen, dass die damals gekelterte Menge Wein gar nicht so gering gewesen sein kann. Vermutet wird, dass der edle Tropfen jedoch ein arger Sauerampfer gewesen sein müsste. Dies belegen auch die stark angefressenen Schnaupen der überlieferten metallenen Weingefäße. Damals wurde Wein allerdings mit Honig gesüßt und mit Waldmeister verfeinert.

Der Galgen zur Abschreckung
Oberhalb Dietfurts nahe dem Bergnershof, einst weithin sichtbar, stand der "Geleitsgalgen". Noch heute sind seine Fundamente erhalten. Der Galgen sollte Raubgesindel und Marodebrüder abschrecken. Aber es ist überliefert, dass dort nie ein Mensch gehängt wurde. Die Hochgerichtsbarkeit, die für Todesurteile zuständig war, befand sich nämlich in Pappenheim. Dort wurden auch die Urteile vollstreckt.